Medienkodex

Netzwerk Recherche

  • Hanno Harnisch
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Journalistenorganisation »Netzwerk Recherche« hat gestern ihren seit längerem angekündigten »Medienkodex« vorgestellt. Das 10 Punkte umfassende Leitbild soll Journalisten aller Medien Orientierung in ihrer beruflichen Praxis geben. Zentrale Punkte sind »unabhängige, sorgfältige, umfassende und wahrhaftige Berichterstattung«. Dabei soll der Grundsatz »Sicherheit vor Schnelligkeit« gelten. Das wichtigste Qualitäts-Scharnier in der täglichen journalistischen Praxis ist für das Netzwerk eine »handwerklich saubere und ausführliche Recherche« aller zur Verfügung stehenden Quellen.
Der Vorsitzende von » Netzwerk Recherche«, Dr. Thomas Leif, sieht in dem Papier ein »Navigations-System in einer immer kommerzielleren Medienwelt und ein Instrument zur Selbstkontrolle der Journalisten.« Der neue Medienkodex sieht sich dabei ganz bewusst im Kontrast zum dem in der Bundesrepublik bereits 1973 vorgelegten Pressekodex des Deutschen Presserates. Der neue Kodex soll für Journalisten in allen Medien, und nicht nur für die Presse gelten. Er setzt besonders auf die qualitätssichernde Funktion der Recherche, eine strikte Abgrenzung von Journalismus und PR sowie einen uneingeschränkten Informantenschutz. Der Pressekodex hingegen setzt auf eine komplizierte, juristische Fremdkontrolle der Presse. Leif vertraut auf eine »sinnvolle, ethisch fundierte Selbstkontrolle der Journalisten« und hofft jetzt .auf eine verstärkte »Diskussionen über die Verantwortung der Medien«.

www.netzwerkrecherche.de
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