Blöd sein in Blödesheim
Hochborn (dpa/ND). Im rheinhessischen Hochborn herrscht seit Mitte Februar eine Art Ausnahmezustand. Seit der Comedy- Moderator Stefan Raab in seiner Show «TV-Total» und auf seinen Internetseiten über den früher «Blödesheim» genannten Ort Witze macht und vehement die Umbenennung in den alten Namen fordert, sehen sich die Bewohner mit bizarren Reaktionen konfrontiert. Ortschilder werden beschmiert, bei Einwohnern gehen anonyme Anrufe ein, Kommunalpolitiker sind genervt, und einige Geschäftstüchtige ver suchen Kapital aus dem Namen «Blödesheim» zu schlagen. Nachdem vor allem auf Drängen der Winzer der Ort 1971 vom Gemeinderat in Hochborn umbenannt wurde - seit 782 existiert das Dorf und hieß seit 1613 Blödesheim preisen nunmehr zwei Weingüter mit Hinweis auf «Blödesheim» ihre Produkte im Internet an. Winzer Dieter Michel verzeichnete bisher allerdings keine Umsatzsteigerung. Generell nehme er den Rummel aber auch nicht so ernst, denn in einigen Wochen sei der ganze Spaß vermutlich vorbei. Etwas seltsam aber sei es, dass einige Jugendliche mit dem T-Shirt «Proud to be blöd» (Stolz, blöd zu sein) durch den Ort liefen.
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