Aschenbrödels Abschied

Schau im Schloss Moritzburg vorerst zum letzten Mal

  • Lesedauer: 2 Min.

Moritzburg. Seit 2010 füllt die Aschenbrödel-Schau allwinterlich Schloss Moritzburg bei Dresden. Die Ausstellung »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« zum legendären Kult-Märchenfilm aus DDR-Zeiten ist ein Kassenschlager. Doch die vierte Ausgabe wird in dieser Form die vorerst letzte in Moritzburg sein. Dabei soll das barocke Jagdschloss vom 16. November an noch stärker als bisher einem Filmset ähneln - wie vor 40 Jahren beim Dreh des Klassikers.

Die Schau werde sich dabei besonders mit der Figur Aschenbrödel beschäftigen, sagte ein Museumssprecher. »Wir hinterfragen das schwer begreifbare Phänomen, zeigen die Wahrnehmung über Jahrzehnte, beleuchten den Prinzessinnenkomplex und das, was die Menschen in Aschenbrödel sehen und wie es dargestellt wird.« Das Schloss Moritzburg präsentiert sich bis März 2014 wieder als authentischer Drehort, erzählt auf 2000 Quadratmetern aber auch die Geschichte der Darsteller und anderer Schauplätze des Films und zeigt 37 Kostüme und Requisiten aus den Babelsberger Studios und Tschechien in nachgebauten Kulissen. Dank der Filmmusik von Karel Svoboda könnten sich die Besucher auch selbst in die Filmrollen träumen, wirbt das Museum. »Es sind zehn große Schaubilder zu sehen mit traditionellen Exponaten, aber auch völlig neue Installationen, die den Mythos des Märchenfilms beleuchten«, sagte Schlossleiterin Ingrid Möbius.

Der Märchenklassiker war 1972/73 zum Teil in dem Barockschloss gedreht worden. Die anhaltende Faszination der Koproduktion ČSSR/DDR puschte seit 2010 alljährlich die Besucherbilanz des Museums. Die Besucherzahlen gingen jedoch mit jeder Auflage der Schau zurück. »Im ersten Jahr waren es rund 180 000«, sagte ein Sprecher der Staatlichen Schlösserverwaltung. »Mit 80 000 diesmal wären wir sehr glücklich.« 2014 dann nimmt Aschenbrödel eine Auszeit von Moritzburg, wie Schlossleiterin Möbius ankündigte. »Für den Winter 2015 planen wir aber eine neue, fest installierte Dauerausstellung zu dem Film.« dpa/nd

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