Strahlendes Diebesgut

Radioaktive Beute wird Räubern zum Verhängnis

  • Andrea Sosa und 
Denis Düttmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Gefährlicher Raub in Mexiko: Diebe haben einen Behälter mit Kobalt-60 aufgebrochen und die extrem strahlende Substanz auf freiem Feld zurückgelassen.

Mexiko-Stadt. Nach dem Diebstahl eines Lastwagens mit radioaktivem Material in Mexiko hat die Polizei die strahlende Ladung auf offenen Gelände entdeckt. Die gefährliche Substanz Kobalt-60 sei im Bundesstaat México im Zentrum des Landes gefunden worden, teilte die Behörde für nukleare Sicherheit (CNSNS) mit. Wegen der starken Strahlung konnte das Material bis zum Mittwochabend (Ortszeit) nicht geborgen werden. Es handele sich um »extrem radioaktives« Material, warnte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.

Die Räuber hätten den Metallbehälter geöffnet und das radioaktive Material entnommen, sagte CNSNS-Direktor Juan Eibenschutz dem mexikanischen Fernsehsender Milenio TV. »Wer das Material aus dem Behälter geholt hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit in sehr schlechter Verfassung oder schon tot«, sagte Eibenschutz. Bislang sei unklar, wie viele Menschen mit der strahlenden Substanz in Kontakt kamen. Die rund 40 Gramm Kobalt-60 waren etwa einen Kilometer von der Ortschaft Hueypoxtla auf einem Feld entdeckt worden. Für die Bewohner in der Umgebung bestehe allerdings keine Gefahr, teilte die mexikanische Behörde für nukleare Sicherheit mit. Polizei und Streitkräfte sperrten den Fundort weiträumig ab. Der Transporter mit dem radioaktiven Material aus dem Medizinbereich war am Montag bei einem Raubüberfall im Bundesstaat Hidalgo gestohlen worden.

Zwei bewaffnete Täter hatten den Fahrer während einer Pause an einer Tankstelle überwältigt und ihn gefesselt auf einer Brache zurückgelassen. Das Kobalt-60 stammt aus einem Gerät zur Strahlentherapie. Offenbar hatten es die Räuber auf den mit einem Kran ausgestatteten Laster abgesehen. »Diese Leute hatten nicht die geringste Ahnung, was sie da rausgeholt haben. Anscheinend waren es keine Spezialisten«, sagte CNSNS-Physiker Mardonio Jiménez. dpa/nd

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