Trotz aller Appelle neue Kämpfe in Südsudan

Weitere UN-Truppen in Juba eingetroffen / Ultimatum der Nachbarländer für eine Waffenruhe läuft am Dienstag aus

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In Südsudan wird weiter gekämpft. Die Rebellen wollen erst verhandeln, wenn die Regierung weitere Zugeständnisse macht.

Kampala/Juba. Die Kämpfe in Südsudan dauern ungeachtet aller Appelle zu direkten Verhandlungen der Konfliktparteien an. Vor allem in den Bundesstaaten Jonglei und Unity werde gekämpft, sagte Ugandas Vize-Außenminister Henry Okello Oryem gegenüber dpa am Samstag in Kampala. »Der Krieg geht weiter«, betonte Oryem, der am Freitag in Nairobi am Sondergipfel der ostafrikanischen Staaten zur Südsudan-Krise teilgenommen hatte. Am Freitag trafen nach UN-Angaben mit 72 Polizeioffizieren aus Bangladesch die ersten zusätzlichen Friedenskräfte in Südsudan ein.

Der Anführer der Rebellen, der frühere Vizepräsident Riek Machar, wies die Forderung nach Beendigung der Kämpfe zurück. Von elf verbündeten Politikern in Haft seien erst zwei freigelassen worden, sagte Machar am Freitag dem britischen Sender BBC. Damit seien die Bedingungen für Verhandlungen mit der Regierung nicht erfüllt. Der südsudanesische Präsident Salva Kiir sieht in den Inhaftierten Putschisten. Bei den seit zwei Wochen dauernden Kämpfen sind Hunderte von Menschen getötet und mindestens 120 000 Menschen zur Flucht gezwungen worden.

Machar beschuldigte am Samstag in der »Sudan Tribune« die Luftwaffe Ugandas, Positionen ihm ergebener Kräfte der Sudanesischen Befreiungsarmee» bombardiert zu haben.

Die Staats- und Regierungschefs aus Kenia, Uganda, Äthiopien, Somalia und Dschibuti sowie von Sudan und Südsudan hatten Kiir und Machar am Freitag aufgefordert, noch vor Jahresende Verhandlungen aufzunehmen. Ein Militärputsch gegen die Regierung in Juba werde nicht hingenommen, hieß es. Es wurde aber nicht ausgeführt, welche Maßnahmen die Nachbarn Südsudans nach Ablauf des viertägigen Ultimatums ergreifen würden. dpa/nd

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