Kometensonde wird geweckt

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Kometen und Asteroiden bestehen zu großen Teilen aus jenem Material, aus dem vor 4,64 Milliarden Jahren die Planeten unseres Sonnensystems entstanden sind. Ab August 2014 - so hoffen die Astronomen - wird man mehr über die Ausgangsbedingungen der Planetenentstehung erfahren. Denn dann soll die am 2. März 2004 gestartete Kometensonde »Rosetta« der Europäischen Raumfahrtagentur ESA als erster Raumflugkörper in eine Umlaufbahn um den Kometen »67P/Tschurjumow-Gerassimenko« einschwenken und dort im November den Lander »Philae« absetzen.

Die zehnjährige Reiseroute führte die Sonde dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei sowie an den Asteroiden Steins (2008) und Lutetia (2010). Mit Hilfe der Schwerkraft der passierten Planeten holte »Rosetta« Schwung für den Flug zum 800 Millionen Kilometer entfernten Kometen. Um Energie für die Arbeit am Ziel zu sparen, wurde die Sonde am 8. Juni 2011 gewissermaßen in den Winterschlaf geschickt. Nachdem »Rosetta« nun seinem Ziel auf neun Millionen Kilometer nahe gekommen ist, soll die Sonde am Montag wieder »aufgeweckt« werden. Dann soll die Sonde ihre Navigationsinstrumente aufwärmen und die Hauptantenne zur Erde ausrichten, um mit dem ESA-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt Kontakt aufzunehmen. Danach werden nach und nach die elf Instrumente der Raumsonde und die zehn Instrumente des Landers eingeschaltet und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Ende Mai folgt ein Kurskorrekturmanöver, das »Rosetta« auf Rendezvouskurs zum Kometen bringen soll.

Wenn dann im November die Landung der Tochtersonde »Philae« gelingt, kann diese etwa sechs Monate lang das Material dort untersuchen. Bei der Annäherung an die Sonne bis August 2015 wird »Philae« entweder beim Ausblasen und Wegbrechen der Kometenoberfläche in dessen Schweif mitgerissen oder durch Überhitzen der Elektronik funktionsunfähig gemacht. StS

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