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Die Freiheit der gelben Vereinsengel

Kurt Stenger über den Organisationsstatus des ADAC

  • Lesedauer: 1 Min.

»Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein« - so heißt es in einem bekannten Songs. Dies ist offenbar auch das Motto der Präsidiumsmitglieder des Autoclubs ADAC, die aus Zeitgründen schon mal auf die Hubschrauberflotte der ADAC Luftrettung zurückgreifen. Das Pikante daran: Dieses Unternehmen gehört dem Verein, der durch den Status der Gemeinnützigkeit erhebliche steuerliche Vorteile genießt. Der Steuerzahler bezahlt also die dienstlichen Flüge der ADAC-Führung mit.

Daher könnte es doch noch eng werden für ADAC-Präsident Peter Meyer, der sich in der Affäre um geschönte Zahlen bei der Abstimmung zum Autopreis »Gelber Engel« als Aufklärer darstellt. Der gute Ruf des Clubs hat selbst bei den deutschen Autokonzernen schon stark gelitten. Und nun droht dem Verein auch der Verlust seiner Organisationsform - zumindest wird dies gerichtlich geprüft. Tatsächlich ist es schon seltsam, dass der ADAC - der ja nicht nur Service für seine Mitglieder bietet und bei Verkehrsunfällen Verletzte abtransportiert, sondern auch angeblich unabhängig Autos testet - als verkehrspolitischer Lobbyist auftritt und ein Wirtschaftsunternehmen ist, eine Struktur wie ein Kaninchenzüchterverein hat. Eines ist aber gewiss: Sollte der ADAC den Vereinsstatus verlieren, ist es auch mit der Freiheit des Präsidiums über den Wolken vorbei.

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