Vieles bleibt schlecht in Südsudan

Roland Etzel zur Waffenstillstandsvereinbarung in Südsudan

  • Lesedauer: 1 Min.

Nichts ist gut in Südsudan - die Dinge so zu beschreiben, liefe vielleicht der aktuellen Entwicklungstendenz zuwider; aber diese als »in die richtige Richtung gehend« zu beschreiben, ist schon wieder beschönigend. Die EU-Außenbeauftragte Ashton äußert sich hoffnungsvoll über die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen den verfeindeten Lagern in Südsudan. Aber was soll sie auch anderes sagen? Leistete die EU gemeinsam mit den USA doch kräftige Geburtshilfe bei der Staatswerdung des nichtmuslimischen Teils der Republik Sudan und muss nun auch dabei helfen, die tödlichen Händel der dabei an die Macht Gekommenen einzudämmen.

Wenn Präsident Kiir und sein Rivale und Vizepräsident Machar der geforderten Feuereinstellung zustimmten, tut man ihnen wohl nicht sehr unrecht, wenn man sagt: Dieses Einlenken ist vor allem dem Umstand zu schulden, dass beide ohne den Segen des Westens finanziell auf dem Trockenen säßen und so auch keine neuen Waffen erwerben könnten.

Es bleibt vieles sehr schlecht in Südsudan. Vor allem für die 400 000 von geschätzt reichlich neun Millionen Einwohnern, die seit Dezember fliehen mussten und die auch jetzt nicht weniger, sondern mehr werden. Die EU sollte aufhören, dies zu beklagen, ehe sie nicht befriedigend beantwortet, warum sie kein Waffenembargo über Südsudan verhängt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal