Schweinefleisch, Saatkartoffeln - und nun Milch?

Nordost-Bauernverband appelliert angesichts der Krim-Krise an die Politik, die Märkte offen zu halten

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Krimkrise lässt Landwirte um den Absatzmarkt Russland bangen. In Mecklenburg-Vorpommern hat man schon jetzt Probleme.

Linstow. Die Landwirtschaft bangt angesichts der Krimkrise um ihren Zugang zum russischen Markt. Wie Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag sagte, dürfen als einzige in Deutschland noch die Molkereien des Deutschen Milchkontors in Mecklenburg-Vorpommern Käse nach Russland liefern. Wie lange noch, sei ungewiss, sagte der Minister auf dem Landesbauerntag in Linstow (Landkreis Rostock).

Schweine und Schweinefleisch nimmt Russland schon seit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in der EU nicht mehr ab. Die politische Krise lässt die Hoffnungen der Exporteure auf eine Aufhebung der Einfuhrverbote sinken. Landesbauernpräsident Rainer Tietböhl appellierte an die Politik, die Märkte offen zu halten. Exporteure von Schweinefleisch und Geflügel hätten bereits im Vorjahr wenig Geld verdient, weil Schwierigkeiten auf den Exportmärkten die Preise drückten. Derzeit könnten Betriebe ihre für Russland bestimmten Saatkartoffeln nicht absetzen, weil Russland ein Einfuhrverbot verhängte und trotz vieler Verhandlungsversuche nicht aufhebt. Da die Kartoffeln dringend in den Boden müssten, werde es schwer, noch andere Abnehmer zu finden. Es dürfe nicht passieren, dass sich Russland komplett vom Markt abschotte und auch noch die Milcheinfuhr stoppe, warnte Tietböhl.

Kritik erntete der Präsident von der Basis für sein Vorpreschen in der Diskussion um die Größe von Tierhaltungsanlagen. Er hatte sich gegen den »Gigantismus« in der Landwirtschaft, besonders in der Tierhaltung, ausgesprochen. Der Landwirt Eike Schön-Petersen sagte, das Thema - die Massentierhaltung - sei im Verband lange fast als Tabu behandelt worden. Aber »schlimme Zustände« gebe es in großen wie in kleinen Betrieben. dpa/nd

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -