Globalisierung vergrößert Ungleichheit

Studie: Arme Länder durch Marktöffnung abgehängt

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Gütersloh. Die Globalisierung hat laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung in den vergangenen 20 Jahren vor allem den Wohlstand in den Industrienationen vermehrt. Deutschland zähle nach Finnland, Dänemark und Japan zu den größten Gewinnern, hieß es in der am Montag in Gütersloh veröffentlichten Studie zu den Effekten der Globalisierung in 42 Staaten. Schwellen- und Entwicklungsländer profitierten vom Zusammenwachsen der Welt hingegen vergleichsweise wenig.

Grundsätzlich hatte die Globalisierung für alle untersuchten Länder positive Wachstumseffekte, wie es in der Studie der Prognos AG im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hieß. Während durch Globalisierungseffekte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in den Top-20-Industrieländern durchschnittlich um ungefähr 1000 Euro jährlich stieg, wuchs es in Ländern wie Mexiko, China oder Indien um weniger als 100 Euro. Den Angaben zufolge wurde erstmals berechnet, in welchem Umfang Globalisierung nationale Volkswirtschaften wachsen lässt. »Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet«, sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann-Stiftung.

Die Studie erhob Globalisierungsfortschritte anhand eines »Globalisierungsindex«, der neben wirtschaftlichen Indikatoren auch soziale Aspekte wie Tourismus und Migration sowie politische Faktoren untersucht. Die Stiftung beschäftigt sich dabei mit der Frage, wie sich fortschreitende Globalisierung mit dem Ziel des sogenannten inklusiven Wachstums erreichen lässt. Inklusives Wachstum wird dabei als ökologisch, ökonomisch, sozial nachhaltig und generationsgerecht verstanden. epd/nd

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