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BVG probt die Energiewende
Bernd Kammer wünscht ihr gute Fahrt mit Elektrobussen
Busse sind ziemliche Dreckschleudern. Der Umweltverband BUND hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass am Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo stadtweit die höchste Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) gemessen wird. Verursacher sind die Busse der BVG, viele Linien treffen dort zusammen.
Deshalb wird es Zeit, dass die BVG endlich Kurs auf die Energiewende nimmt. Seit Jahren experimentiert das Unternehmen mit sauberen Busantrieben, bisher mit mäßigem Erfolg. Von anfangs 14 Wasserstoffbussen sind noch vier unterwegs, die Hybrid-Technik kam wegen der Kosten erst gar nicht zum Einsatz.
Denn Fortschritt ist teuer. Das gilt auch für die Anschaffung der fünf Elektrobusse, die das Unternehmen ab kommendem Jahr testen will. Vorausgesetzt, die Finanzierung erfolge für die BVG »ergebnisneutral«, wie der Aufsichtsrat fordert. Das bedeutet, das Bundesverkehrsministerium müsste etwa die Hälfte der Kosten übernehmen, den Rest Berlin. Die Busse sollen etwa doppelt so teuer sein wie solche mit Dieselantrieb. Ihre Technik ist relativ neu. Sie sollen nicht stundenlang am Ladekabel hängen müssen, sondern ihre Energie kontaktlos aus Induktionsschleifen an den Endhaltestellen unter der Fahrbahn beziehen.
Bisher ging die BVG von Gesamtkosten von etwa 8,5 Millionen Euro aus. Das sollte allen Beteiligten in der »Modellstadt der Elektromobilität« die Investition wert sein.
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