Rasmussens Mantra
Olaf Standke über die Aufrüstungsappelle des NATO-Generalssekretärs
Im langfristigen Terminkalender des NATO-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen dürfte der Besuch in Bratislava ursprünglich einmal eher den Charakter eines Festaktes gehabt haben. Schließlich galt es den NATO-Beitritt der Slowakei vor zehn Jahren zu würdigen. Doch unter dem Eindruck aktueller Entwicklungen gerieten seine Gespräche mit den slowakischen Spitzenpolitikern sowie den Regierungschefs aus Budapest, Prag und Warschau auf einer Sicherheitskonferenz zu Krisentreffen. Denn Ungarn, Tschechien und Polen grenzen im Westen an die Ukraine, und der Konflikt dort überlagerte auch am Donnerstag alles.
Rasmussen nutzte seinen Auftritt wieder, um zu verstärkter Solidarität im Pakt gegen den alten Feind in Moskau aufzurufen. Dafür aber sei es notwendig, dass auch Länder wie die Slowakei ihre Militärausgaben erhöhten. Denn die bisherigen Reaktionen der Allianz auf die Ukraine-Krise - mehr Manöver in den östlichen Mitgliedstaaten etwa - sind in seinen Augen nur defensive Maßnamen. Doch gebraucht würden »glaubwürdige Kapazitäten« - ganz offensichtlich für stärkere offensive Fähigkeiten. So wie die jener Fallschirmjäger der 173. US-Luftlandebrigade, die gerade ihren polnischen Kameraden zeigen, was sie am besten können: tief im feindlichem Gebiet strategisch wichtige Objekte einnehmen und halten.
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