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... verrückt, oder?

Jörg Meyer über den Psychologischen Dienst bei den Jobcentern

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Zahl derjenigen, die von ihren VermittlerInnen beim Jobcenter zwangsweise zum Psychologen geschickt werden, steigt stetig. Über 100 000 »Kundinnen und Kunden« habe die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Vorjahr zum hauseigenen Psychodienst geschickt, antwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Demgegenüber steht eine sinkende Zahl an Angeboten. Es muss gespart werden, und beispielsweise Umschulungen werden nur bei Erfolgsaussicht vom Jobcenter bezahlt. Es gehe schließlich um knappe Steuergelder, die bei nicht erfolgreichem Abschließen der Maßnahme verschwendet wären.

So knapp, dass man bei Vermittlungs- oder Bildungsgutscheinen sparen muss und Erwerbslose zum Psychologen schickt, um die Eignung für den Wunschberuf feststellen zu lassen. Kritiker sagen seit Jahren, dass die Methode auch dazu dient, Menschen für untauglich zu erklären und so die Kosten zu senken. Diese Tests sind alles andere als freiwillig, Sanktionen und Leistungskürzungen drohen, nimmt man die »Einladungen« zum Berufspsychologischen Service nicht wahr. Für die meisten der auf der Homepage der BA beschriebenen Beispiele, wer warum zu diesem Dienst gehen muss, stellt sich ohnehin die Frage, warum zum Teufel ein Psychologe die Aufgaben von LehrerInnen, BerufsberaterInnen, Eltern und dem Freundeskreis übernimmt.

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