Protestaktion gegen Fraport geplant

Kritische Aktionäre mischen bei Hauptversammlung mit

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn der teilprivatisierte Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG am Freitag seine Hauptversammlung abhält, werden die Aktionäre vor der Jahrhunderthalle im Stadtteil Höchst mit lautstarken Protesten konfrontiert sein.

In diesem Jahr wollen lärmgeplagte Flughafenausbaugegner aus der Region und der Dachverband kritischer Aktionäre öffentlich die Fraport-Geschäftspolitik anprangern. Die Konzernspitze gehe fahrlässig mit der Gesundheit der Menschen in der Region um, bemängelt der Dachverband und verweist auf Lärm, Abgase, Umweltzerstörung und lebensgefährliche Wirbelschleppen. Wirbelschleppen sind durch Flugzeuge verursachte Luftverwirbelungen, durch die in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Dachziegel losgerissen wurden und schließlich auf dem Boden aufprallten.

Seit über 30 Jahren protestierten Betroffene gegen die vom Rhein-Main-Flughafen ausgehenden Belastungen, erklärt Verbandsgeschäftsführer Markus Dufner. Obwohl nach wie vor Woche für Woche Anwohner mit Lärmkonzerten im Terminal 1 des Flughafens gegen den Lärm protestierten, ignoriere die Fraport AG die Sorgen und Nöte der Anwohner »mit aller Arroganz der Macht«. In Absprache mit der Politik baue der Konzern den Großflughafen stattdessen immer weiter aus. Zudem trügen steigende Flugbewegungen zur Klimazerstörung bei.

Die Fraport AG befindet sich seit dem Börsengang vor über zehn Jahren nach wie vor mehrheitlich im Besitz des Landes Hessen und der kommunalen Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH. Größter privater Aktionär ist die Deutsche Lufthansa AG mit einem Anteil von 8,5 Prozent.

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