Werbung

Realitätsverlust

Grit Gernhardt sucht nach den Nachteilen des Mindestlohns - vergeblich

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Was haben sie gegreint, die Arbeitgeber, konservativen Politiker und neoliberalen Ökonomen: ein Mindestlohn in Deutschland? Nie wieder Aufschwung und Exportweltmeister! Doch immer klarer wird, dass die beschlossene Lohnuntergrenze keins der düsteren Szenarien wahr werden lässt, die an die Wand gemalt wurden. Massenentlassungen? Internationale Studien finden keinen Zusammenhang mit einem Mindestlohn.

Sinkende Staatseinnahmen? Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit prognostiziert im Gegenteil zusätzliche Milliarden. Durch ein gesetzliches Verbot von Hungerlöhnen steigen sowohl die Einnahmen der Sozialversicherungen als auch die Einkommensteuermenge. Zudem muss der Staat weniger Menschen unterstützen, die trotz Job ihren Lebensunterhalt nicht sichern können. So weit keine Nachteile in Sicht.

Ja, möglicherweise werden einige Betriebe, die ihr Geschäftsmodell auf der Ausbeutung ihrer Mitarbeiter aufgebaut haben, die Strategie ändern oder gar dichtmachen müssen. Das ist aber auch längst überfällig. Ja, möglicherweise werden die Preise für Konsumgüter leicht steigen. Dafür sind aber auch die Geldbeutel der Verbraucher besser gefüllt. Wer angesichts all dieser Tatsachen immer noch vor dem Mindestlohn warnt, leidet eindeutig unter ideologisch bedingtem Realitätsverlust.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -