Werbung

Orbáns Rucksack

Ungarns Nationalmuseum birgt einen neuen Schatz

  • Gábor Kerényi
  • Lesedauer: 1 Min.

Budapest. Wie ungarische Medien berichten, wird die zeitgeschichtliche Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums um den Rucksack von Premier Viktor Orbán bereichert. Chefmuseologe Vilmos Gál erklärte im Fernsehen, das Museum habe schon lange um einen persönlichen Gegenstand des Ministerpräsidenten gebeten und nunmehr den Rucksack erhalten. Orbán habe nämlich einen neuen Rucksack erstanden, denn, wie er selbst auf Facebook verlauten ließ: »Zum neuen Amtszyklus gebührt es sich, eine neue Tasche zu erwerben.«

Ungarns neuer Personenkult hatte einen ersten Höhepunkt bereits 2011, als im Budapester Staatlichen Blindeninstitut eine Gipsmaske des Premiers in edler Umrahmung an der Wand angebracht wurde, damit auch Blinde das Antlitz des Regierungschefs kennenlernen können. Orbán hatte dafür persönlich Modell gesessen. Der Clou des Ganzen wird aber erst beim Betasten des Gesichts deutlich: Da nämlich läuft eine Tonaufnahme an, auf der Orbán über sich selber spricht. Man darf gespannt sein, in welchem Rahmen der Rucksack bald ausgestellt werden wird. Gábor Kerényi

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.