`tschuldigung

Der CIA Geheimdienstchef muss sich für Spähangriffe auf Computer des Geheimdienstausschusses entschuldigen

  • Lesedauer: 2 Min.
Der US-Geheimdienst CIA hat zugegeben, Computer des Geheimdienstausschusses des Senats ausgespäht zu haben. Noch vor Monaten hatte CIA-Direktor John Brennen entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen. Nun werden Rücktrittsforderungen laut.

Washington. Der US-Geheimdienst CIA hat sich für einen Spähangriff auf Computer des Geheimdienstausschusses des Senats entschuldigt. CIA-Direktor John Brennan habe zwei Mitglieder des Senatsausschusses persönlich um Verzeihung gebeten, berichteten die »New York Times« und andere US-Medien am Donnerstag. Agenten sollen zuvor Untersuchungen des Ausschusses zu umstrittenen Verhörmethoden der CIA behindert haben, darunter auch die Folterung mutmaßlicher Terroristen. Brennan kündigte eine interne Untersuchung des »unangemessenen« Verhaltens beteiligter CIA-Mitarbeiter an.

Die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Dianne Feinstein, hatte der CIA bereits in März vorgeworfen, die Untersuchungen zu behindern. Der Geheimdienst habe in den Computern auch Dokumente entfernt, die CIA-Programme aus der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush betrafen. Ein Regierungsvertreter sagte der »New York Times«, Geheimdienstmitarbeiter hätten sich eine fingierte Online-Identität geschaffen, um mehr als einmal Zugang zu von Ausschussmitgliedern genutzten Computern zu erhalten.

Die Computer wurden zur Erstellung eines noch geheimen Ausschussberichts über die Aktivitäten des Geheimdiensts während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush im Kampf gegen den internationalen Terrorismus genutzt. Der Bericht soll laut »New York Times« zu dem Schluss gekommen sein, dass umstrittene Verhörmethoden wie etwa »Waterboarding« (simuliertes Ertränken) kaum brauchbare Ergebnisse brachten. CIA-Vertreter sollen dies dem Kongress und dem Weißen Haus lange vorenthalten haben.

Brennan hatte Berichte über eine mögliche Spähaktion im März noch bestritten und den Senatoren vorgeworfen, sie verbreiteten »unberechtigte Vorwürfe«. Sowohl Demokraten als auch Republikaner riefen zu strikten Disziplinarmaßnahmen gegen die betroffenen CIA-Mitarbeiter auf. Saxby Chambliss, ranghoher Republikaner im Senatsausschuss, sprach von ernsthaften Vergehen. Der demokratische Senator Mark Udall sprach von illegalem Verhalten und fehlender Führungsqualität beim Geheimdienst und forderte den Rücktritt Brennans. dpa/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.