Chancen auf Fortsetzung von Rot-Rot stehen »fifty-fifty«

Sondierungsgespräche in Brandenburg kurz vor dem Ende / LINKEN-Landeschef Görke: Koalition hängt von Inhalten ab / SPD-Ministerpräsident Woidke optimistisch

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Potsdam. Spitzenvertreter der brandenburgischen SPD und LINKEN sind am Montag zu einem zweiten und letzten Sondierungsgespräch zusammengekommen, um über die Bildung einer gemeinsamen Regierung zu reden. Für Dienstag hat die SPD zum gleichen Zweck noch einmal die CDU eingeladen. Die Sozialdemokraten hatten die Landtagswahl am 14. September mit deutlichem Abstand gewonnen. Sie können zwischen Linker und CDU als Koalitionspartner wählen. Ihr Landesvorstand will am Dienstagabend eine Entscheidung treffen.

Der Parteivorsitzende der LINKEN, Christian Görke, schätzte die Chancen für eine Fortsetzung der rot-roten Koalition zum Auftakt des Gesprächs unverändert als »fifty-fifty« ein. Entscheidend seien die Inhalte. Ministerpräsident und SPD-Parteichef Dietmar Woidke zeigte sich »durchaus optimistisch«. Unmittelbar vor der Runde hatte innerparteiliche Kritik der früheren Linksfraktionsvorsitzenden Kerstin Kaiser für Unruhe gesorgt. Sie vermisst eine selbstkritische Aufarbeitung der Wahlniederlage in ihrer Partei und hatte deshalb deren Führung scharf angegriffen.

Der Landesverband reagierte zurückhaltend auf die Kritik. »Wir werden das Ergebnis gemeinsam intensiv aufarbeiten und Schlussfolgerungen ziehen«, sagte Landesgeschäftsführerin Andrea Johlige am Montag mit Blick auf die verlorene Landtagswahl. Weiter wollte sie sich nicht äußern.

Kaiser hatte der eigenen Parteiführung am Wochenende mangelnde Selbstkritik vorgeworfen. Über die Gründe der Wahlniederlage müsse ein öffentlicher Dialog geführt werden, sagte Kaiser der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »taz«. Wie es personell weitergehe, sei offen. dpa/nd

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