Griechische Küstenwache schießt auf Flüchtlingsboot
Patrouillenboot wollte Schleuser stoppen und verletzte dabei zwei Migranten
Athen. Zwei Migranten sind durch Schüsse verletzt worden, als sie am Montag mit einem Schleuserboot aus der Türkei nach Griechenland kommen wollten. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, hatte ein Patrouillenboot das Feuer auf das Schleuserboot eröffnet, um dessen Motor zu zerstören und so die Schleuser zu stoppen. Die unter Deck und hinter der Reling versteckten Migranten seien vom Patrouillenboot aus nicht sichtbar gewesen.
Vor den Schüssen hatte die Küstenwache eigenen Angaben zufolge vergeblich das Schleuserboot zum Beidrehen aufgefordert. Stattdessen hätten die Schleuser versucht, das griechische Boot zu rammen. Dabei sei ein Beamter leicht verletzt worden. Daraufhin seien erst Warnschüsse und anschließend gezielte Schüsse auf dem Motor des Schleuserbootes abgegeben worden.
Die beiden türkischen Schleuser sowie zwölf Migranten wurden den Angaben zufolge festgenommen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser der Insel Rhodos und der Hafenstadt Thessaloniki gebracht. Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe der kleinen Dodekanes-Insel Pserimos. Zunächst war unklar, aus welchem Land die Migranten stammen.
In den vergangenen Monaten waren Tausende Flüchtlinge aus Nordafrika und dem Nahen Osten mit Booten aus der Türkei nach Griechenland gebracht worden. dpa/nd
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