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Risse an Helikoptern - Marine blind

21 »Sea Lynx« stillgelegt

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Marine-Hubschrauber vom Typ »Sea Lynx« (MK 88A) sind seit über zwei Jahrzehnten im harten Bordbetrieb und dabei - jeweils im Doppelpack - die erweiterten Auge und Arme der Fregatten. Die Schnelligkeit und Reichweite der Drehflügler ist besonders bei der EU-Anti-Piraterie-Mission »Atalanta« von Bedeutung.

Nach so langer Einsatzzeit könne einen kaum noch etwas überraschen, meinten die Techniker - und waren dann doch wie vom Donner gerührt, als sie jüngst bei einer Vorfluginspektion vor der Küste Somalias an einem »Lynx« einen etwa 20 Zentimeter langen Riss im Heck entdeckten. Um Alterserscheinungen kann es sich eigentlich nicht handeln, denn die vom britischen Westland-Konzern produzierte Maschine hatte mit rund 2000 Flugstunden erst ein Drittel ihres Limits abgeflogen, berichtete am Montag die »Süddeutsche Zeitung«. Laut nd-Informationen wurden an insgesamt 15 Hubschraubern Schäden festgestellt. Deshalb sind derzeit 21 von 22 Helikoptern »unklar«. Erst nach speziellen Durchsichten lässt man die Maschinen nach und nach wieder fliegen. Mit Auflagen, die eine geringere Fracht- und Passagierzuladung beinhalten.

Der Ausfall bedeute »einen erheblichen Fähigkeitsverlust für den Einsatzverband und die Auftragserfüllung«, sagte ein Ministeriumssprecher. Man habe deshalb für »Atalanta« statt der »Sea Lynx« einen »Orion«-Seeaufklärer bereitgestellt. Doch die Fähigkeiten beider Luftfahrzeuge sind sehr verschieden - schon weil ein Flugzeug kein Boarding Team auf verdächtigen Schiffen absetzen kann.

Die Hubschrauber der Bundeswehr sind ein Pannen-Dauerbrenner. So gibt es mannigfache Probleme auch bei der Beschaffung neuer Marine-Hubschrauber »Sea Lion« (MH90). Deren Hang zu Rost ist wohl das geringste. Deshalb hat das Ministerium noch keine endgültige Entscheidung über Beschaffung- und Finanzierung getroffen.

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