USA setzen sich im Osten fest

Manöver- und Ausbildungsprogramm nimmt NATO-Partner in gefährliche Haftung

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Berlin. Anders Fogh Rasmussen verabschiedete sich als NATO-Generalsekretär. Fünf Jahre lang führte er das Amt im geopolitischen Interesse der jeweiligen US-Regierung. Beim jüngsten NATO-Rat verschärfte er noch einmal die »Ostorientierung« des Bündnisses, forderte höhere Rüstungsausgaben und mehr Einsatz der Partner an der Grenze zu Russland.

Ob der neue Generalsekretär, der Norweger Jens Stoltenberg, diesen Prozess aufhalten und zur »strategische Partnerschaft« mit Russland zurückkehren will und kann? Nicht ohne Grund veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium im Vorfeld der Amtsübergabe eine Art Dossier zum aktiveren aktuellen Engagement der NATO-Führungsnation in Europa. Angesichts der andauernden russischen Intervention in der Ukraine, so heißt es da, würden die Vereinigten Staaten »ihr Engagement für die kollektive Sicherheit unserer NATO-Verbündeten und Partner in Europa demonstrieren«. Codename: »Operation Atlantic Resolve«.

Auf acht Seiten listet das US-Europa-Kommando demonstrativ die diesjährigen Übungen und Trainingsmissionen auf. Ursache dafür seien allein Russlands »aggressive Maßnahmen« sowie die Beistandsverpflichtungen gemäß Artikel V des NATO-Vertrages.

Die USA sind wieder massiv militärisch in Europa vertreten. Auf vorgeschobenen Posten, mit Einheiten des Heeres, der Luft- und der Seestreitkräfte sowie sogenannten Special Operation Trainings. Ein Spiel mit dem Feuer. Denn jenseits der Grenze zieht Russland gleich, verstärkt Garnisonen, hält Manöver ab.

Das Pentagon gibt kund und zu wissen, man werde die NATO-Pläne verbessern und anhaltend präsent sein. Man freue sich »auf weitere Zusagen von unseren Verbündeten, um eine koordinierte und kontinuierliche Land-, Luft- und Seepräsenz in der Region zu gewährleisten«, heißt es süffisant. hei.

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