Direktor der Vertriebenen-Stiftung soll abgelöst werden

Kittel muss wohl seinen Hut nehmen - internationales Beratergremium fühlt sich bei umstrittener Ausstellung übergangen

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Berlin. Manfred Kittel (52), der Gründungsdirektor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, soll nach einem Zerwürfnis mit seinem Wissenschaftlichen Beraterkreis möglichst rasch abgelöst werden. Darauf verständigten sich die Berater nach dpa-Informationen am Donnerstag in einem Krisengespräch mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).

Das 15-köpfige internationale Beratergremium fühlte sich von Kittel bei der Gestaltung einer Vertriebenen-Ausstellung übergangen. In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten die Mitglieder mehrheitlich das Vertrauen in die Stiftungsleitung für erschüttert. Mehrere drohten mit Rücktritt.

Ein Sprecher von Grütters sagte auf Anfrage, die Staatsministerin habe sowohl mit der Stiftungsleitung als auch dem Beraterkreis »in großer Übereinstimmung« Entscheidungen diskutiert. »Dies bedeutet auch personelle Veränderungen an entscheidender Stelle der Stiftung.« Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher nicht nennen. Allen Beteiligten gehe es um die Stabilität und Zukunft der Stiftung.

Der promovierte Historiker Kittel steht seit 2009 an der Spitze der Institution. Sie soll in Berlin unweit des Regierungsviertels eine Dokumentationsstätte errichten, um die Erinnerung an Flucht und Vertreibung wachzuhalten. Besonders im deutsch-polnischen Verhältnis ist das ein sensibles Thema. Deshalb hatte es schon in der Vergangenheit wiederholt Konflikte um die Stiftung und ihre Gründung gegeben. dpa/nd

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