EU beschließt Reduktion von Plastiktüten

Verbrauch soll bis 2025 auf 40 Tüten pro Kopf sinken

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Brüssel. Ein paar Minuten benutzt, dann weggeworfen: Einwegplastiktüten soll es in der Europäischen Union künftig seltener geben. Die Botschafter der 28 EU-Mitgliedsstaaten nahmen am Freitag einstimmig einen Gesetzentwurf dazu an. Damit steht den neuen Regeln nun nichts mehr im Weg, obgleich die EU-Kommission in letzter Minute noch Bedenken angemeldet hatte. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Europäer im Jahr 2019 durchschnittlich nur noch 90 Einwegtüten pro Jahr verbraucht.

2025 soll der Verbrauch sogar nur noch bei 40 Tüten pro Kopf liegen. Als »Einwegtüten« gelten dabei Beutel mit einer Wanddicke von weniger als 0,05 Millimetern. Nur für hauchdünne Obst- und Gemüsetüten gelten die Regeln nicht - sie dürfen aus hygienischen Gründen weiter unbegrenzt benutzt werden. EU-weit lag der Verbrauch 2010 laut einer Statistik des Europaparlaments bei 200 Tüten.

Staaten, die sich nicht auf das 90- und 40-Tüten-Ziel festlegen wollen, können darauf verzichten. Sie müssen dafür aber spätestens ab Anfang 2019 eine generelle Gebühr auf Plastiktüten einführen. Ansonsten haben die Länder freie Hand, ob sie die Ziele etwa über Gebühren, Informationskampagnen oder Tütenverbote erreichen wollen.

Für die Umwelt sind die Tüten eine starke Belastung. Sie können mehrere hundert Jahre fortbestehen. Häufig lösen sie sich in mikroskopisch kleine Teilchen auf. Diese gefährden dann Pflanzen und Tiere - besonders im und am Meer. Agenturen/nd

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