So manche Sau braucht die FDP

Andreas Fritsche vermisst die märkischen Liberalen

  • Lesedauer: 2 Min.

Als die märkische FDP im Landtagswahlkampf plakatierte, »Keine Sau braucht die FDP«, hatte sie die Absicht, ihre bisherigen Anhänger doch noch vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist ihr nicht gelungen. Mit 1,5 Prozent unterbot sie ihren vorherigen Negativrekord von 1,9 Prozent bei der Landtagswahl 1999.

Stimmt es denn, dass niemand die FDP benötigt? Habgierige Versicherungsagenten, die künftigen Sozialfällen eine nutzlose private Rentenversicherung andrehen, und gewissenlose Ärzte, die Privatpatienten bevorzugen - die beispielsweise könnten die FDP im Prinzip doch gut gebrauchen. Aber Pech für die Liberalen: Politiker verschiedener anderer Parteien haben in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten bewiesen, dass sie die Sozialversicherung mindestens genauso gut aushöhlen können wie die FDP. Diese ist damit nun tatsächlich überflüssig geworden.

Allerdings war die FDP im Landtag viel leichter zu ertragen, als es die Alternative für Deutschland (AfD) ist. Einige freiheitliche Grundsätze der FDP sind gar nicht verkehrt und ihre einstmals so sympathischen sozialliberalen Ideen müssten nur zu neuem Leben erweckt werden. Der designierte Landesvorsitzende, Axel Graf Bülow, behauptet, das Land brauche eine liberale Partei, die sich für Bürgerrechte und für eine soziale Marktwirtschaft einsetzt. Aber nur, wenn es die FDP damit ernst meint, benötigt in Deutschland und in Brandenburg noch irgendeine Sau diese Partei.

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