Wurftalent war von Vorteil in der Evolution

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Gezieltes Werfen mit Objekten erfordert nicht nur genau aufeinander abgestimmte Körper- und Muskelbewegungen, sondern auch die Fähigkeit zu komplizierten Vorausberechnungen. Überdies ist eine mentale Vorstellung der zu erwartenden Folgen der Handlung nötig.

Gewicht und Form des Wurfobjekts müssen einberechnet werden, ebenso wie die Entfernung des Ziels, ob es sich bewegt oder in Ruhe befindet, und das Wissen um die eigene Körperkraft. Und man sollte eine Idee davon haben, wie das anvisierte Ziel voraussichtlich reagieren wird.

Da meist schräg aufwärts geworfen wird, muss der Abwurfwinkel stimmen und das Objekt mit einer ausreichenden Geschwindigkeit auf seine Flugbahn gebracht werden, um zu treffen. All dies erfordert aufwendige neuronale Strukturen, die sich nur mit großen Gehirnen bewältigen lassen. Bei den Primaten etwa leistet das der ausgeprägte Motorcortex, ein Bereich der Großhirnrinde.

Wer gut wirft, kann sowohl besser angreifen als auch sich erfolgreicher verteidigen. Ist der Vorteil des Werfens einmal erkannt, wird der Werfer beginnen, Wurfobjekte so zu bearbeiten, dass sich Zielgenauigkeit und Wirkung verbessern. Deshalb wird das Wurfvermögen von vielen Evolutionsbiologen auch als Voraussetzung und Vorstufe zur Werkzeugherstellung angesehen und damit als bedeutender Evolutionsvorteil in der Entwicklung des Menschen. U.K.

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