Hoeneß ist Freigänger

Frühere Fußballmanager des FC Bayern darf Haftanstalt tagsüber verlassen

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Uli Hoeneß, Deutschlands derzeit prominentester Häftling und ehemaliger Präsident des FC Bayern München, ist seit Freitag Freigänger. Hoeneß, der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, dürfe nun tagsüber einer geregelten Arbeit in Freiheit nachgehen und müsse am Abend zurückkehren, bestätigte das bayerische Justizministerium am Freitag in München auf Anfrage. Der 62-Jährige durfte bereits Weihnachten und Silvester bei seiner Familie am Tegernsee verbringen.

Weitere Angaben wollte das Ministerium aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht machen. Es wird aber davon ausgegangen, dass Hoeneß nach Rothenfeld ins Freigängerhaus, ein ehemaliges Kloster, verlegt wird, um von dort aus tagsüber einer geregelten Arbeit in der Jugendabteilung des FC Bayern nachzugehen. Am Abend um 18 Uhr muss er jeweils wieder zurückkehren.

Hoeneß war im vergangenen März wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden und könnte bei guter Führung nach insgesamt rund 21 Monaten aus der Haft entlassen werden.

Hoeneß wird dem aktuellen Bayern-Präsidenten Karl Hopfer zufolge einen Anstellungsvertrag mit der FC Bayern AG erhalten. Dies habe Hoeneß selbst so gewünscht. Offiziell wird Hoeneß demnach als »Assistent der Abteilungsleitung Junior Team« geführt, wie bereits vor einigen Tagen mitgeteilt worden war. Seinen Arbeitsablauf wird die Justiz, die für Freigänger strenge Auflagen vorsieht, regelmäßig überprüfen. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal