Ungewollte Schussabgabe

René Heilig zu Risiken beim »Hochfahren« militärischer Einsatzfähigkeit

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Der Wehrbeauftragte des Bundestages hat seinen Jahresbericht vorgelegt. Mängel über Mängel. Wie immer. Und doch gibt es »Kleinigkeiten«, die möglicherweise ganz spezielle Signale beinhalten. So wird beschrieben, wie es in einem Einsatzland zur ungewollten Abgabe von 154 Schuss aus dem Maschinengewehr eines Bundeswehr-Fahrzeugs kam. Zufall, dass es weder Tote noch Verwundete gab. Bereits am Montag war auf dem Fliegerhorst von Albacete im Süden Spaniens ein griechischer F-16-Kampfjet abgestürzt. Vermutlich Triebwerksversagen führte zur Schreckensbilanz von 10 Toten und 13 zum Teil schwer Verletzten.

Scheinbar haben beide Fälle nichts gemein. Und doch: Das MG war mit Hilfe einer 20 Zentimeter langen Strippe »einsatzoptimiert« worden. So hatte man das den Soldaten beim Drill im heimischen Ausbildungszentrum gezeigt. Warum? Im Krieg hat man zumeist keine zweite Chance.

In Albacete absolvieren NATO-Piloten - auch deutsche - ein Tactical Leadership Programm. Bisher nur Übungsroutine. Nun jedoch, da die politischen Spannungen in Europa wieder hoch sind, trainiert keine halbwegs wichtige NATO-Truppe mehr wie in Friedenszeiten. Den Ernstfall im Osten vor Augen, geht jeder automatisch höhere Risiken ein. Kreuzgefährlich ist das, wie man aus Zeiten des Kalten Krieges weiß. Doch macht das klug?

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