An allen Ecken und Enden

Martin Kröger über die marode Infrastruktur in Berlin

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist eine wirtschaftliche Binsenweisheit. Investitionen in die Infrastruktur müssen erfolgen, bevor Gebäude, Maschinen und Straßen in einem solch miesen Zustand sind, dass sie nicht mehr saniert oder repariert werden können. Je länger mit der Sanierung gezögert wird, desto teurer wird es am Ende. Das Land Berlin hat diese schlichte Erkenntnis über Jahrzehnte verdrängt. So wurde von der Substanz gelebt. Viele Jahre ging das gut, der defizitäre Haushalt konnte auch deshalb inzwischen ausgeglichen werden. Doch in der Gesamtrechnung wirkt sich die Verschleißpolitik jetzt negativ aus.

Die vielerorts mangelhafte Infrastruktur beeinflusst indes nicht nur den wirtschaftlichen Ruf der sich gerade erst erholenden Metropole, sondern trifft vor allem normale Bürger, Schüler und Sportler. Wenn Straßen und Radwege von Schlaglöchern übersät sind. Wenn Schüler weite Anreisen zum Sportunterricht haben, weil die eigene Turnhalle gesperrt ist. Wenn Strom-, Gas- und Wassernetze und die öffentliche Daseinsvorsorge allgemein nicht optimal funktioniert.

In Berlin bröckelt es an allen Ecken und Enden. Der Senat brüstet sich zwar mit Sonderinvestitionsprogrammen und neuen Fonds. Der dringend nötige grundlegende Strategiewechsel bleibt aber aus.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -