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Gebühr nach deutschem Vorbild

Großbritannien

  • Lesedauer: 2 Min.

Großbritannien erwägt, die Fernsehgebühren in eine Haushaltsabgabe nach deutschem Vorbild umzuwandeln. Die heutige «TV Licence Fee» habe keine langfristige Zukunft und müsse innerhalb der kommenden 15 Jahre modernisiert werden, forderten Parlamentsabgeordnete des Ausschusses für Kultur, Medien und Sport. Die Gebühr sei mit den Veränderungen in den Medien «immer schwieriger zu rechtfertigen», heißt es in einem Bericht des Ausschusses. Die Abgeordneten schlagen vor, dass künftig jeder Haushalt eine Abgabe zahlen müsse. Die BBC begrüßte den Vorstoß.

Der Vorsitzende des Ausschusses, John Whittingdale, sagte: «Kurzfristig wird es keine realistische Alternative zur Fernsehgebühr geben, aber das Modell ist immer schwieriger aufrechtzuerhalten. Mit den neuen Technologien und dem veränderten Nutzerverhalten der Zuschauer sehe er keine Zukunft für die Gebühr in der jetzigen Form.

In Großbritannien müssen nur dann Fernsehgebühren abgeführt werden, wenn man einen Fernseher besitzt oder Sendungen live im Internet verfolgt. Die BBC hat aber mittlerweile ein umfangreiches Online-Angebot, bei dem man Sendungen auch nachträglich abrufen kann. Daher fordern die Abgeordneten, dass die neue Gebühr auch die Abrufdienste im Internet abdecken müsse und nicht nur den Fernsehkonsum mittels Fernsehgerät oder live im Internet. Derzeit liegt die Gebühr bei 145,50 Pfund (rund 200 Euro) im Jahr. Sie ist seit 2010 nicht erhöht worden. Die Einnahmen aus der Fernsehgebühr lagen 2012/2013 bei insgesamt 3,6 Milliarden Pfund (rund 4,9 Milliarden Euro). epd/nd

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