Geschäfte mit dem Drogenbaron

Niederländischer Justizminister und Staatssekretär tretten wegen Drogenaffäre zurück

  • Lesedauer: 1 Min.
Zwei Millionen Euro aus beschlagnahmten Drogengeldern soll der ehemalige Staatssekretär Fred Teeven einem Drogenboss zur Verfügung gestellt haben. Warum weiß keiner so genau. Das kostet ihm und dem Justizminister nun den Job.

Den Haag. Die überraschenden Rücktritte des niederländischen Justizministers und eines Staatssekretärs wegen einer Drogenaffäre hat die niederländische Politik schockiert. Justizminister Ivo Opstelten und Staatssekretär Fred Teeven hatten das Parlament falsch über einen Handel der Amsterdamer Justiz 2001 mit einem berüchtigten Kriminellen informiert. Das Parlament verlangte am Dienstag von der Regierung, die Affäre vollständig aufzuklären.

Ex-Staatssekretär Teeven hatte damals als Staatsanwalt den Deal geschlossen und über zwei Millionen Euro aus zuvor beschlagnahmten Drogengeldern an den Kriminellen bezahlt. Nach Ansicht von Juristen machte die Justiz sich damit der Geldwäsche und des Steuerbetrugs schuldig. Unklar ist, welche Gegenleistung der Drogenboss dafür erbracht hatte. Ministerpräsident Mark Rutte nannte den Rücktritt unvermeidlich. dpa/nd

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