Rechte Barrikadenkämpfe

Christian Klemm über den Richtungsstreit in der »Alternative für Deutschland«

  • Lesedauer: 1 Min.

Der seit Monaten andauernde Richtungsstreit in der AfD nimmt durch zwei Erklärungen weiter an Schärfe zu. Und wie zuletzt steht auch dieses Mal auf der einen Seite der Barrikade der nationalkonservative Flügel, wo vor allem ostdeutsche Landespolitiker das Wort führen. Auf der anderen Seite ist das wirtschaftsliberale Lager um Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel in Stellung gegangen. Ein Konsens der beiden Konfliktparteien ist nicht in Sicht. Auf Dauer wird die Rechtspartei das Gegeneinander nicht aushalten können. Zur Abspaltung einer Fraktion wird es wohl spätestens dann kommen, wenn die Wahlergebnisse der erfolgsverwöhnten AfD nicht mehr stimmen. Zuletzt ist die »Alternative« in die Landtage in Thüringen und Sachsen sowie in die Hamburger Bürgerschaft eingezogen.

Zwar wäre ein großer Knall in der AfD eine gute Nachricht. Doch zu viel Schadenfreude trübt den Blick für das Wesentliche. Solange Menschen durch die herrschende Politik sozial benachteiligt werden, solange wird sich diese Ausgrenzung in einem Zuspruch für rechte Parteien widerspiegeln. AfD, Republikaner, Schill-Partei und andere, noch weiter rechts stehende Irrläufer sind dann am stärksten, wenn die Not am größten ist. In Ostdeutschland leben viele Hartz-IV-Betroffene, ganze Landstriche sind dort abgehängt worden. Kein Wunder, dass die AfD dort viele Sympathien genießt.

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