Ratlos im Erzgebirge

Aue bleibt auch im fünften Zweitligaspiel in Serie torlos

  • Fabian Held, Aue
  • Lesedauer: 3 Min.

Nach dem fünften Spiel ohne Sieg und ohne Tor taumelt der FC Erzgebirge Aue dem Zweitligaabstieg entgegen. Zwar konnten die Sachsen nach dem torlosen Remis am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth den letzten Platz an den punktgleichen FC St. Pauli abgeben, doch die magere Leistung vor 7600 Zuschauern machte wenig Mut im Erzgebirge, auch wenn das Aufbäumen zumindest in der Schlussviertelstunde deutlich zu spüren war und an alte Auer Tugenden erinnerte. »Wir können uns dafür nichts kaufen«, meinte Aues Keeper Martin Männel und betonte angesichts der bedrohlichen Situation: »Wir geben uns nicht auf, solange es rechnerisch noch möglich ist. Ich glaube an unser Team.«

Im Gegensatz zum desaströsen 0:3 in Aalen musste Trainer Tomislav Stipic auf Anweisung des Auer Präsidiums diesmal auf Experimente verzichten und schickte die routinierten Akteure auf den Rasen. Nach einer Krisensitzung am vergangenen Mittwoch zwischen Vereinsführung und Trainer wurde Stipic, dessen Kontrakt erst im Februar bis 2017 verlängert worden war, das Vertrauen ausgesprochen. Auch nach dem Spiel meinte Präsident Helge Leonhardt: »Eine Trainerdiskussion findet bei uns nicht statt.« Stipic meinte nach dem torlosen Remis: »Ich geh aus dem Spiel raus und denke mir, das ist ein Witz. Wir haben mehr Herz auf dem Platz ausgeschüttet. Ich freue mich auf die Etappe mit den letzten acht Spielen. Der Glaube und der Wille ist ungebrochen.«

Neben vier Rückkehrern stand auch Stammtorwart Martin Männel wieder für Sascha Kirschstein im Tor. Doch der enorme Druck war dem Team anzumerken. Fürth konnte die Verunsicherung nicht nutzen und glänzte in Halbzeit eins ebenfalls mit vielen Fehlern. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Auch nach dem Wechsel gab es kaum eine spielerische Steigerung. Aue bemühte sich zwar um kreative Momente. Doch die Sachsen spielten oft nicht zielstrebig genug. Lediglich Standardsituationen sorgten für Gefahr. Die erste richtige Torchance hatte Stefan Mugosa in der 61. Minute mit einem Kopfball, den der Fürther Wolfgang Hesl parierte. Der Keeper vereitelte auch in der Schlussoffensive der Auer zahlreiche Chancen. So in der 76. und 84. Minute zweimal gegen Mugosa. Dann nochmal in der 87. Minute gegen Rico Benatelli.

»Wir können mit dem 0:0 mehr anfangen als Aue«, bilanzierte Keeper Hesl, der den Punktgewinn für die Franken sicherte. »Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Wir hatten die besseren Chancen, eine davon müssen wir unbedingt machen, dann gewinnen wir auch«, sagte Aues Abwehrspieler Stipe Vucur. Fast schon verzweifelt fügte Aues Routinier Männel, der in den vergangenen Spielzeiten oft der Turm in den Abstiegskämpfen war, an: »Wir üben so oft die Torschüsse. Ich weiß gar nicht, woran es liegt. Die Chancen waren doch da.« dpa

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