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Wandertag mit Instrumenten

Erfolgreiche Bildungsoffensive der Musikschule Marzahn-Hellersdorf

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
Die kommunale Musikschule Hans-Werner-Henze in Marzahn-Hellersdorf hat ihr Ziel übererfüllt: Nutzten 2009 rund 800 Kinder und Erwachsene die Angebote, waren es 2014 fast fünf Mal so viele.

Vor fünf Jahren startete die groß angelegte Bildungsoffensive der Musikschule, jetzt wurde eine positive Bilanz gezogen. »In unserer Prognose gingen wir von 3400 Schülern aus, die 2014 am Unterricht teilnehmen«, sagt Yvonne Moser, Leiterin der Einrichtung. Tatsächlich nutzten im vergangenen Jahr immerhin 3926 Kinder, Jugendliche und Erwachsene die unterschiedlichen Projekte.

Dieser Run auf die Instrumente kommt natürlich nicht von ungefähr. Dahinter stecken ein ausgeklügeltes Konzept und engagierte Mitarbeiter, die es umsetzen. So hat das Marzahn-Hellersdorfer-Team zunächst Kontakte zu Schulen und Kindertagesstätten des Bezirks ausgebaut. Wurde beispielsweise 2009 gerade mal mit zwei Kitas kooperiert, sind es jetzt 36. »Tendenz steigend«, ist Kulturstadträtin Juliane Witt (LINKE) überzeugt. In diesen Tagen gingen jedenfalls wieder »aktualisierte Angebote« an die Kindereinrichtungen.

Das Besondere: Die musikalische Früherziehung findet einmal wöchentlich direkt in den Kitas statt und kostet die Teilnehmer keinen einzigen Cent. »Wir wollen jedem Kind, egal welcher sozialer Herkunft, ermöglichen, am Musikschulunterricht teilzunehmen«, macht Leiterin Moser deutlich.

Intensiviert wurde seit 2009 ebenso die Arbeit mit Schulen. Auch dabei kommen die Dozenten direkt in die Bildungseinrichtungen, musizieren und singen dort mit den Kindern. »Der Unterricht ist für die Schüler ebenfalls kostenlos, wird teilweise durch die Schulen selbst finanziert oder durch Akquise von Drittmitteln«, wie es Yvonne Moser formuliert. So landeten allein von der Bühler Stiftung Berlin in den vergangenen fünf Jahren rund 50 000 Euro in Marzahn-Hellersdorf.

Gut angenommen werden ebenfalls Projekte wie der »Musikalische Wandertag«, bei dem Kitas und Grundschulen zu speziellen Ausflügen direkt in die Musikschule an der Maratstraße kommen. Dort lernen sie fünf Instrumentalgruppen kennen und dürfen sich ausprobieren.

Erweitert wurden inzwischen ebenso kostenpflichtige Angebote. Dazu gehören Eltern-Kind-Kurse oder das »Instrumentenkarussel«. Wer will, kann insgesamt acht Instrumente jeweils vier Wochen lang probieren. Über den Kontakt mit Senioreneinrichtungen und Vereinen wurden auch gezielt ältere Menschen als Musikschüler gewonnen. »Wir profitieren durchaus von unserer Offensive«, sagt Musikschulleiterin Moser. Das macht sich an der steigenden Zahl der Anmeldungen bemerkbar.

In den nächsten Monaten findet der Unterricht allerdings nicht am Hauptstandort der Schule statt. Grund ist die energetische Sanierung des nunmehr 40 Jahre alten Gebäudes. Heizung, Fenster, Dach und Fassade werden mit Landesmitteln in Höhe von 1,8 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht.

Das Jugendsinfonieorchester, die Chöre, die Ensembles proben deshalb vorübergehend im benachbarten Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium. Voraussichtlich im September wird dann der Betrieb wieder in der Maratstraße 182 aufgenommen.

Noch funktioniert der Marzahn-Hellersdorfer Musikschulbetrieb auch durch finanzielle Mittel des sogenannten bezirklichen Ausgleichs. »2013 waren das rund 60 000 Euro, den der Bezirk praktisch durch die ›Abgaben‹ anderer Bezirke erhielt«, sagt Moser. »Unser großes Ziel ist es, dieses Budget auf null zu setzen.«

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