Winterurlaub mit Nebelwanderung

Thüringer Urlaubsregionen wollen unabhängiger vom Schneeaufkommen werden

  • Lesedauer: 2 Min.
Auch der Thüringer Winter hat immer öfter schneefreie Phasen, die mit Wellness oder Familienangeboten überbrückt werden sollen. Und man setzt auf Wandern zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter.

Erfurt. Die Urlaubsregionen in Thüringen wollen ihre Wanderangebote ausdehnen und so noch unabhängiger werden vom Wintersport. Schon jetzt kommen mehr Gäste im Sommerhalbjahr, ergab eine dpa-Umfrage bei Tourismusverbänden im Thüringer Wald, Südharz und der Rhön.

»Wir sind nicht so schneeabhängig, wie viele denken«, sagt etwa Christian Schelau vom Naturpark Südharz in Nordhausen. In der Thüringer Rhön sei der Wintertourismus wichtig, stellt Regina Filler vom Rhönforum in Geisa (Wartburgkreis) fest: »Die meisten Einnahmen werden aber im Sommerhalbjahr mit Wandern und Wellness erwirtschaftet.« Natürlich kämen viele Gäste, um Wintersport zu treiben. Immer öfter müssten aber schneefreie Phasen mit Wellness oder Familienangeboten überbrückt werden. Deshalb werde zunehmend für Winterwandern ohne Schnee geworben, mehr wintertaugliche Wanderwege entstünden. Als Schnee Ende 2012 fehlte, sei die Nebel- und Sturmwanderung für Rhön-Touristen entwickelt worden. Strategien zu schneeunabhängigen Angeboten gebe es aber kaum. »Wir haben noch keine schlimmen Wetterkapriolen«, meint Kerstin Neumann von der Thüringer Tourismus GmbH. Auch die Überschwemmungen von 2013 hätten sich kaum auf den Tourismus ausgewirkt. Viele Gäste seien auch darauf eingestellt, eventuell ohne Schnee am Rennsteig Urlaub zu machen. Wenn es schneit, kämen Kurzentschlossene in die Berge. »Schnee darf allerdings nicht der Hauptgrund sein, nach Thüringen zu kommen«, so Neumann. Im Südharz sind viele Lifte ganzjährig nutzbar.

Und in den vergangenen Jahren sei noch immer genug Schnee gefallen, blickt Dagmar Köllner vom Regionalverbund Thüringer Wald in Zella-Mehlis zurück: »Hat es vor Weihnachten nicht geschneit, kam meist im Januar der Wintereinbruch.« In den fünf Wintermonaten November bis März seien seit 2005 ziemlich konstant 1,2 bis 1,4 Millionen Übernachtungen gezählt worden. Das waren rund 30 Prozent aller Jahresurlauber, also auch pro Monat weniger als in der restlichen Zeit des Jahres. dpa/nd

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