Wem nützte der Krieg, fragt Pätzold

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Im Sommer 1914 trat der deutsche Imperialismus an, sich einen »Platz an der Sonne« zu erobern, wie es der Außenminister und spätere Reichskanzler Bernhard von Bülow schon 1897 in einer Reichstagsdebatte forderte. Allerdings waren die Nachbarn nicht weniger an einer Neuaufteilung der Welt interessiert. So schlug man denn blutig und verbrecherisch aufeinander ein, bis die Völker ermattet am Boden lagen. Der Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren wurde von unzähligen Publikationen begleitet, darunter nicht wenigen revisionistische, die sicher geglaubte Erkenntnisse zu tilgen versuchen. Der Berliner Geschichtsprofessor Kurt Pätzold unterzog sie einer marxistischen Kritik. Insbesondere setzt er sich mit dem Buch »Die Schlafwandler« des australischen Historikers Christopher Clark auseinander, das in den bürgerlichen Feuilletons euphorisch gefeiert wurde - weil es Deutschland als den maßgeblich zum Krieg treibenden Staat entlastet. »Cui bono?«, fragte sich da Pätzold. Die Peter-Hacks-Gesellschaft lädt ihn am 16. April auf ihre Bühne ins Habbemma (19.30 Uhr, Mülhauser Str. 6/ Ecke Prenzlauer Allee; Eintritt sechs Euro, ermäßigt vier Euro). nd

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