Saudis beenden Bombardierung mit Bomben

Krieg gegen Jemen geht weiter / rund 1000 Tote seit Beginn der Angriffe/ Al-Qaida weitet Machtbereich aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Aden. Trotz des angekündigten Endes der Bombenkampagne haben saudische Kampfflugzeuge erneut Ziele im Jemen angegriffen. Die Kampfflugzeuge bombardierten in der südjemenitischen Stadt Tais einen Militärstützpunkt, den die Huthis zuvor von der Armee erobert hatten, wie Augenzeugen am Mittwoch berichteten. Über dem Gelände sei Rauch aufgestiegen. Angriffe wurden auch vor allem aus Aden sowie den Städten Taes, Huta und Daleh gemeldet. Demnach gab es mehrere Tote. Ihre Zahl konnte zunächst nicht ermittelt werden.

Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz hatte am Dienstag verkündet, in der Nacht zum Mittwoch würden die Luftangriffe auf Huthi-Stellungen nach knapp vier Wochen eingestellt. Darum hätten der gestürzte pro-saudische Präsident Hadi gebeten, sagte ein Sprecher der Koalition. Die militärischen Ziele seien erreicht worden, die Allianz konzentriere sich auf eine politische Lösung des Konflikts.

Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Diktaturen, darunter Ägypten, hatten die Offensive vor rund vier Wochen gestartet nachdem die jemenitische Huthi-Bewegung im September die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und den von den USA und Saudi-Arabien gestützten Präsidenten des Landes gestürzt hatten

Infolge der von Saudi-Arabien angeführten Angriffe kamen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast tausend Menschen ums Leben. 3500 weitere wurden verletzt. Zudem konnte Al-Qaida seinen Machtbereich im Jemen stark ausweiten. Die deutsche Bundesregierung hat ebenso wie die USA Unterstützung für die Angriffe Saudi Arabiens signalisiert. nd/Agenturen

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