Magdeburg: Abschiebung verhindert
Bündnis »Refugees Welcome« verhindert mit Blockade Ausweisung eines 21-Jährigen Eritreers
Magdeburg. In Magdeburg ist die Abschiebung eines Asylbewerbers aus Eritrea durch eine Blockade gestoppt worden. Die geplante Rückführung in der Nacht zu Mittwoch sei wegen einer Versammlung von rund 50 Menschen vor der Gemeinschaftsunterkunft nicht vollzogen worden, bestätigte die Polizei entsprechende Informationen einer Flüchtlingsinitiative in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt. Die Gruppe Refugees Welcome (»Flüchtlinge willkommen«) sprach von mehr als 70 Blockierern vor dem Gebäude im Stadtteil Alt Westerhüsen. Sie hätten den Zugang zum Haus versperrt, in dem sich der Afrikaner auch aufhielt.
Die bis gegen 4 Uhr dauernde Aktion sei friedlich verlaufen, hieß es. Nach Angaben von Refugees Welcome sollte der 21-jährige, aus Eritrea stammender Mann wegen der sogenannten Dublin-Verordnung nach Italien abgeschoben werden. Nach der EU-Regelung müssen Asylbewerber ohne Prüfung ihrer Fluchtgründe in das Land der Europäischen Union zurückgeschickt werden, in das sie zuerst eingereist sind. In diesem Fall war es Italien.
Polizei und Mitarbeiter der Magdeburger Ausländerbehörde sollten die Abschiebung durchsetzen, hieß es. Auch die Stadtverwaltung bestätigte die geplante Rückführung des Afrikaners. Wie Refugees Welcome erklärte, befinde er sich derzeit »in Sicherheit« und werde von einem Rechtsanwalt beraten. epd/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.