Widerstand als europäische Tradition gewürdigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Als »Mutmacher« für heutige Auseinandersetzungen mit Fremdenfeindlichkeit, Rechtspopulismus, Neofaschismus und Antisemitismus sowie Kriegspolitik will Ulrich Schneider, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) die am Dienstagabend im Bürohaus am Franz-Mehring-Platz 1 eröffnete Ausstellung »Antifaschistischer Widerstand in Europa« verstanden wissen. Die von der FIR gemeinsam mit dem belgischen »Institut des Vétérans« gestaltete und erstmals im Sommer 2013 im Europäischen Parlament gezeigte Exposition dokumentiert auf 50 Stellwänden den Widerstand in 25 europäischen Staaten gegen Hitler-, Mussolini- und Francofaschismus. Gewürdigt wird der Widerstand in seiner gesamten Breite und Vielfalt. Dazu gehörten z. B. ein Dockarbeiter-Streik 1941 in den Niederlanden gegen die Naziokkupation, die Aufstände in Warschau 1943 und 1944 und der Slowakische Nationalaufstand, die Sprengung einer strategisch wichtigen Eisenbahnbrücke durch griechische Partisanen 1942 ebenso wie die Befreiung von Paris im August 1944. Erinnert wird neben vielen mutigen Frauen und Männern auch an die Komzomolzin Soja Kosmodemjanskaja, die im November 1941 von den deutschen Aggressoren gehängt wurde und deren Name Panzer der Roten Armee nach Berlin trugen. Die Kuratoren wollten dem Widerstand ein Gesicht geben. Der biografische Ansatz erleichtere vor allem Jugendlichen den Zugang zum Thema. Linkspolitiker Wolfgang Gehrcke wünschte der Dokumentation, die eine große europäische Tradition ins Bewusstsein rufe, reges Interesse. Der Bundestagsabgeordnete kritisierte sodann, dass zum 70. Jahrestag der Befreiung die Bundesregierung weder der Roten Armee noch den griechischen Partisanen dankte. ves

nd-Foto: Ulli Winkler

Bis 10.6., Franz-Mehring-Platz 1, Friedrichshain

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -