Magdeburg steigt in die dritte Liga auf
1. FCM gewinnt Rückspiel in Offenbach mit 3:1
Offfenbach. Der 1. FC Magdeburg hat den lange auf ihm lastenden Aufstiegsfluch besiegt und ist erstmals seit der politischen Wende 1989 wieder im Profifußball angekommen. Im Relegationsrückspiel zum Aufstieg in die 3. Liga gelang den Magdeburgern ein souveräner 3:1 (2:1)-Erfolg gegen Südwest-Regionalliga-Meister Kickers Offenbach. Schon das Hinspiel hatte der FCM mit 1:0 für sich entscheiden können.
»Wir haben am Anfang der Saison nicht geglaubt, dass wir das schaffen können. Es ist ein Traum, dass Magdeburg jetzt im Profifußball ist«, sagte Lars Fuchs, während Torhüter Matthias Tischer meinte: »Jetzt weiß ich, warum ich stolz bin, ein Magdeburger zu sein.« Sportvorstand Mario Kallnik unterstrich, dass »Spieler, Betreuer, Trainer, Mitarbeiter und Vorstand einen großen Anteil an diesem Erfolg haben.«
OFC-Trainer Rico Schmitt, früher beim FC Erzgebirge Aue tätig, meinte: »Magdeburg hat den Aufstieg verdient. Die Enttäuschung bei meiner Mannschaft ist riesengroß, eine erfolgreiche Serie ist zu Ende gegangen.« Es war die erste Heimniederlage für die Kicker vom Bieberer Berg in dieser Saison.
Gleich in der Anfangsminute machte Lars Fuchs mit einem Distanzschuss klar, dass die Magdeburger mit unbedingtem Siegeswillen nach Hessen gereist waren. Die Blau-Weißen bauten Druck auf, den sie jedoch nicht gleich in Treffer ummünzen konnten. Nach 15 Minuten kamen dann die Offenbacher besser ins Spiel und in der 24. Minute erzielte Denis Mangafic das 1:0 für die Gastgeber. Doch nur acht Minuten später erzielte Felix Schiller den Ausgleich. Damit stand es im Vergleich beider Spiele 1:1. Wäre es bei diesem Resultat bis zur Minute 120 geblieben, hätte es ein Elfmeterschießen gegeben. Diese Variante war nichts für die Magdeburger. Sie setzten weiter auf Offensive und gingen durch Lars Fuchs noch vor der Pause in Führung. Als bald nach Wiederanpfiff Nicolas Hebisch (53.) gar die 3:1-Führung gelang, war das die Entscheidung zugunsten der Magdeburger.
Überschattet wurde die Partie von einer Spielunterbrechung. In der 84. Minute erzwangen Offenbacher Fans eine knapp zwanzigminütige Pause, als sie den Platz stürmten und Pyrotechnik warfen. Die Polizei drängte die Randalierer zurück, setzte dabei auch Pfefferspray ein. »Das ist eine Katastrophe für den Fußball und unseren Verein«, sagte OFC-Präsident Claus-Arwed Lauprecht. Als Schiedsrichter Norbert Grudzinski das Spiel für die letzten sechs Minuten wieder anpfiff, streiften sich die Ersatzspieler des FCM bereits T-Shirts mit der Aufschrift »Der Osten rockt die Liga 3, der FCM ist mit dabei« über. Nach dem Abpfiff bekam dann als Erster Jens Härtel die obligatorische Bierdusche.
Dem 1. FCM folgen in Liga 3 Werder Bremen II nach einem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach II und Kickers Würzburg, das sein Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken 1:0 gewann und damit Gleichstand erzielte. Im Elfmeterschießen behauptete sich Würzburg mit 6:5. dpa/nd
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