Eine neue Generation für die Passion

Gemeinderat von Oberammergau bestätigt Muslim als Co-Spielleiter

  • Lesedauer: 1 Min.
Streit um die Passionsspiele gibt es immer wieder. Die Benennung eines muslimischen Co-Spielleiters erfolgte jedoch ziemlich geräuschlos.

Oberammergau. Der neue Co-Leiter der Oberammergauer Passionsspiele, Abdullah Kenan Karaca, soll einen neuen Blick auf das jahrhundertealte Spektakel werfen. »Es muss jetzt eine neue Generation reinkommen«, sagte Spielleiter Christian Stückl am Dienstag im Oberammergauer Passionstheater bei der Vorstellung seines Leitungsteams. »Natürlich wird er mit einem anderen Blick draufschauen.« Der 26 Jahre alte Regisseur Karaca ist Muslim und stand als Kind bei den Passionsspielen im Jahr 2000 selbst in Oberammergau auf der Bühne. Sein Ziel als zweiter Spielleiter ist es, »annähernd das Gefühl zu vermitteln, das ich als Kind hatte«.

Der Oberammergauer Gemeinderat hatte Stückl und sein Team am Montagabend nach streckenweise hitziger Diskussion mit 13 zu 5 Stimmen bestätigt. »Ich bewerte das total positiv«, sagte Stückl. »Ich habe noch nie alle Stimmen des Gemeinderates bekommen.« Als er zum ersten Mal Leiter der Passionsspiele 1990 bestimmt wurde, sei er mit 9 zu 8 Stimmen gewählt worden. Dass die Personalie Karaca für vergleichsweise wenig Wirbel sorgte, habe ihn gleichzeitig überrascht und gefreut. dpa/nd

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