Schiller - schön schaurig

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Eine überirdisch schöne Frau nachts in einer dunklen Kirche, die Anrufung von Toten, eine Geheimgesellschaft, die Staatsinquisition - und alles beruht auf einer Intrige um einen Prinzen. So etwas Rätselhaft-Schauriges hätte manch einer Friedrich Schiller wohl nicht zugetraut. Aber er hat 1786 seine Arbeit am Drama »Don Karlos« sogar unterbrochen, um sich dem Roman »Der Geisterseher« zuzuwenden, der in Fortsetzungen zwischen 1787 und 1789 in der Zeitschrift »Thalia« erschien, großen Publikumserfolg hatte, indes Fragment blieb.

Wie Andrea Grosso Ciponte das Werk nach einer Adaption von Dacia Palmerino in Szene setzte (hier ein Ausschnitt), könnte visuell eindrucksvoller kaum sein: Kühles Blau auf schwarzem Grund, die Bilder sollten für sich sprechen. Dafür gingen die italienischen Künstler das Risiko ein, dass auch für die Betrachter manches im Dunkeln bleibt, dass sie, so sie den Schiller-Text nicht kennen, sich zusätzliche Informationen beschaffen müssen. Eine Graphic Novel mit Anspruch, erschienen bei Edition Faust (64 S., geb., 20 €). Irmtraud Gutschke

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