Hundert Tage ohne Chaos

Bernd Kammer über den Einstand des Berliner Flughafenchefs

  • Lesedauer: 1 Min.

Schon geraume Zeit haben wir keine Schreckensnachricht mehr gehört vom Berliner Pannenflughafen BER. Was schon fast eine gute Nachricht ist angesichts der Turbulenzen, die in der Vergangenheit allein die Nennung der drei Buchstaben auslösen konnte. Das dürfte zu einem Gutteil an dem Mann liegen, der seit nunmehr 100 Tagen an der Spitze der Flughafengesellschaft steht: Karsten Mühlenfeld scheint die Probleme auf Deutschlands berüchtigtster Baustelle in den Griff zu bekommen.

Wobei der Konjunktiv weiterhin angebracht ist, denn einen »kleinen Rückstand« bei den Bauarbeiten musste auch der Mehdorn-Nachfolger schon eingestehen. Der sei aber aufholbar, die bauliche Fertigstellung des BER im Frühjahr 2016 nicht gefährdet. Ein paar »Meilensteine« auf dem Weg dorthin hat er erreicht, der Kabelsalat im Hauptterminal ist beseitigt und die Sanierung der Nordbahn läuft nach Plan. Bleibt vor allem der Umbau der Entrauchungsanlage.

Einen Missstand wird auch Mühlenfeld nicht beseitigen können: Der BER wird bei Eröffnung bereits zu klein sein. Deshalb denkt Mühlenfeld über Provisorien nach, entweder die Offenhaltung des alten Schönefelder Flughafens oder den Bau eines Behelfsterminals. Damit landen die Kosten bei insgesamt 6,5 Milliarden Euro, dreimal mehr als geplant.

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