Wärmster Juni seit 80 Jahren in den USA

Temperaturstürze, Überschwemmungen und Erdrutsche bestimmen dagegen das Wetter in mehreren europäischen Ländern

  • Nina Schmoldt
  • Lesedauer: 3 Min.
Extreme Wettersituationen gibt es derzeit weltweit. In Europa toben Unwetter, in Asien hat der Monsun Hochsaison und in den USA schwitzen die Menschen bei Rekordtemperaturen.

Nicht nur über Deutschland wüteten schlimme Unwetter. In ganz Europa kam es zu heftigen Wetterumschwüngen. So machte im derzeit mit Temperaturen von rund 40 Grad hitzegeplagten Italien ein Sturm den Sommertag zur Hölle. Am Mittwoch fegte er in der Nähe von Venedig durch mehrere Dörfer und sorgte für eine Katastrophe. Ein älterer Mann wurde in seinem Auto von der Böe durch die Luft geschleudert und starb. Weitere 70 Menschen wurden verletzt. Lokale Medien berichteten außerdem, dass mehrere geparkte Fahrzeuge in einen Kanal geweht wurden. Der schwere Sturm entwurzelte außerdem Dutzende Bäume und deckte die Dächer zahlreicher Häuser ab.

Auch die Region der Dolomiten war von den Unwettern betroffen. In der Nähe des bekannten Wintersportortes Cortina d’Ampezzo kam es zu einem Erdrutsch. Die Erdmassen blockierten eine wichtige Verbindungsstraße. Doch die Katastrophe scheint für die Italiener noch nicht zu Ende. Für viele Regionen wurden weitere Unwetter angesagt.

Sturm und Regen sorgten auch in Polen und Tschechien für Unruhen. In weiten Teilen Polens tobten schwere Gewitterstürme. Ein herabstürzender Baum tötete einen Mann, der in seinem Auto saß. Fast tausend mal musste die Feuerwehr ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu entfernen. In der Wojewodschaft Slaskie waren einige teils überschwemmte Straßenabschnitte blockiert. 100 000 Haushalte blieben zeitweise ohne Strom. Auch der Bahnverkehr litt sehr unter dem Unwetter. So mussten bis zum späten Mittwochabend nach Angaben eines Bahnsprechers rund 100 Zugverbindungen gestrichen werden und weitere 80 Züge erreichten ihr Ziel erst mit erheblichen Verspätungen.

Während in Europa mit den plötzlichen Temperaturstürzen und Unwettern gekämpft wird, werden auf der anderen Seite der Erde Hitzerekorde aufgestellt. Die USA haben den wärmsten Juni seit etwa 80 Jahren und zugleich den zweitwärmsten Monat seit Beginn der Temperaturaufzeichnung in ihrem Land erlebt. Die Durchschnittstemperatur lag demnach bei 21,9 Grad Celsius - 1,6 Grad mehr als der historische Durchschnittswert. Nur im Juni 1933 wanderte die Anzeige auf dem Thermometer noch höher. Den weltweit wärmsten Juni gab es laut der Klimabehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) im Jahr 2014. Die durchschnittliche Temperatur über Land- und Ozeanflächen betrug demnach 16,2 Grad Celsius.

Gegen Wassermassen kämpfen derzeit zahlreiche asiatische Länder wie Indien und die Philippinen. Es ist Monsunsaison. Mehrere lokale Regierungen auf den Philippinen haben am Donnerstag wegen zu erwartender schwerer Monsunregenfälle den Schulunterricht abgesagt. Auch in Japan wurden aus Angst vor Unwettern vorsorglich viele Schulen geschlossen und Dutzende Flüge gestrichen. In den Präfekturen Okinawa und Kagoshima wurde vor Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt. Der Taifun »Chan-Hom« nahm in der Nacht zum Freitag Kurs auf die Insel Okinawa.

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