Ehemaliger SS-Wachmann in Hanau vor Gericht

92-Jähriger soll am Mord von mindestens 1.075 Menschen beteiligt gewesen sein

  • Lesedauer: 1 Min.
Mit 19 Jahren war er SS-Wachmann. An der »Abwicklung« von drei Zügen soll er organisatorisch beteiligt gewesen sein. Drei Züge, die für mindestens 1.075 Menschen den Tod bedeuteten. Jetzt kommt er endlich vor Gericht.

Frankfurt. Wegen Beihilfe zum Mord ist ein 92 Jahre alter ehemaliger Wachmann des Konzentrationslagers Auschwitz vor der Jugendkammer des Landgerichts Hanau angeklagt worden. Die Anklage sei vor der Jugendkammer erhoben worden, weil der Beschuldigte zur Tatzeit Heranwachsender gewesen sei, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch mit.

Der damals 19 beziehungsweise 20 Jahre alte Mann, der heute im Raum Hanau lebt, soll als SS-Mann in Auschwitz Wachdienst verrichtet und dabei an der organisatorischen Abwicklung von drei Transporten aus Berlin, Drancy (Frankreich) und Westerbork (Niederlande) beteiligt gewesen sein. Von den Deportierten seien mindestens 1.075 sofort nach ihrer Ankunft in den Gaskammern grausam und heimtückisch getötet worden.

Der 92-Jährige ist einer der 14 Verdächtigen, deren Wohnungen im Februar 2014 bei einer bundesweiten Aktion durchsucht worden waren. dpa/nd

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