Gegen das Kunstgesetz

Baselitz abgehängt

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Drei Tage nach dem Dresdner Albertinum hat auch die Pinakothek der Moderne in München Leihgaben des Künstlers Georg Baselitz (77) aus der Ausstellung genommen. Drei Bilder, die bislang in der Dauerausstellung hingen, wurden am Montagmorgen abgenommen, wie eine Sprecherin des Kunstmuseums sagte. »Sie wurden eingepackt und kommen jetzt ins Depot.« Dort befinden sich noch zwei weitere Baselitz-Leihgaben, die der Künstler aus Protest gegen das geplante neue Kulturgutschutzgesetz des Bundes aus dem Museum abziehen will.

Auch die Chemnitzer Kunstsammlungen nahmen zwei Baselitz-Leihgaben am Montag aus der Ausstellung. »Es ist schade, denn das sind schon wichtige Werke«, sagte Direktorin Ingrid Mössinger der Deutschen Presse-Agentur. Bereits am Freitag wurden im Dresdner Albertinum die zehn Leihgaben des Malers und Bildhauers aus der ständigen Ausstellung entfernt. Der aus Sachsen stammende Künstler Baselitz hatte den Verantwortlichen vor einer Woche mitgeteilt, dass er die Werke aus seinem Besitz aus Protest abzieht. Damit ist der ihm gewidmete Raum der Galerie Neue Meister nach fünf Jahren Geschichte.

Unter der Überschrift »Totreguliert« protestierten mehr als 250 Galeristen, Kunsthändler und Sammler gegen das geplante Gesetz. Das Gesetz würde den deutschen Kunsthandel und den musealen Leihverkehr restriktiv kontrollieren und behindern, heißt es in dem vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler unterstützten Offenen Brief. Kulturstaatsministerin Monika Grütters wies die Kritik zurück und zeigte sich »irritiert« über die Vorwürfe. Das neue Gesetz zum Schutz von Kulturgut soll die bisherigen Vorschriften bündeln und an EU-Recht anpassen. dpa/nd

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