Unheimliche Machtperspektive

Aert van Riel über Pläne für eine schwarz-grüne Koalition

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Grünen-Chefin Simone Peter kann sich vorstellen, im Bund zusammen mit der Union zu regieren. Diese Debatte stehe auf der Agenda ihrer Partei. Rot-grüne Träumereien haben die Grünen aufgrund schlechter Umfragewerte der SPD längst beendet. Die Ökopartei hat oft bekräftigt, vor der Bundestagswahl 2017 eine Machtperspektive haben zu wollen. Hierfür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün. Für letztere Konstellation stehen die Chancen im Bund nicht sonderlich gut. Zwischen den Parteien des Mitte-links-Spektrums gibt es nämlich erhebliche Differenzen, zum Beispiel in der Europapolitik. Dagegen haben sich Grüne und Union angenähert. Sogar die als Parteilinke geltende Peter war mit ihrer Partei einst Koalitionspartnerin der CDU im Saarland.

Selbst eine schwarz-grüne Flüchtlingspolitik ist denkbar, obwohl Peter die von der Union geforderte Ausweitung »sicherer Herkunftsstaaten« in Südosteuropa für überflüssig hält. Stattdessen gebe es »Rückführungsberatungen« und »schnellere Verfahren« in Bundesländern, in denen die Grünen mitregieren. Das klingt freundlich, bedeutet im Klartext aber, dass Menschen, die in ihren Heimatländern Verfolgungen ausgesetzt sind, schneller abgeschoben werden. Dieses Ziel verfolgt auch die Union. Über die Wege dorthin kann sie sich mit den Grünen sicherlich einig werden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal