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Das Land denen, die es bebauen

Martin Ling über Brasiliens aufgeschobene Agarreform

Es ist eine endlose Geschichte: die Gewalt gegen Landlose und Kleinbauern in Brasilien. Mindestens 23 Menschen aus dieser Gruppe sind im ersten Halbjahr getötet worden. In ländlichen Gebieten herrscht das Gesetz des Stärkeren und das ist allemal der Großgrundbesitzer oder Agroindustrielle, der für seine profitablen Geschäfte per Auftragskiller auch über Leichen geht. Schließlich ist Straffreiheit die Regel.

Es ist das unerfüllte Versprechen der seit 2003 amtierenden Linksregierungen von zuerst Luiz Inácio »Lula« da Silva und inzwischen Dilma Rousseff: eine Landreform, die diesen Namen verdient. Eine, die sich an den Bedürfnissen der landlosen Bauern und dem Prinzip der Ernährungssouveränität orientiert - und nicht an den Interessen der Großgrundbesitzer und des Agrobusiness.

Ein Prozent der brasilianischen Elite verfügt über die Hälfte des Landes. Das ist ein unhaltbarer Zustand, der permanent Konflikte schürt. Boden und Naturschätze befinden sich auch im links regierten Brasilien unter der Kontrolle des Finanzkapitals und großer Agrarmultis. Eine moderne Agrarreform, die Land an Landlose verteilt, sowohl Kooperativen als auch kleine Betriebe fördert sowie Agrarfirmen wie Nestlé oder Parmalat unter öffentliche Kontrolle bringt, ist überfällig. Rousseff ist gefordert.

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