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Sieben Tote bei Flugunglück in der Slowakei

Zwei Sportmaschinen mit Fallschirmspringern stießen in der Luft zusammen

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: 2 Min.
Bei der Vorbereitung einer Flugschau sind beim Zusammenstoß zweier Sportflugzeuge mindestens sieben Menschen umgekommen. Fallschirmspringer sollten einen Formationssprung vorbereiten.

Es sollte ein spektakuläres Bild auf der Flugschau am Wochenende geben: Ein Formationssprung von etwa 30 Fallschirmspringern. Doch beim Training am Donnerstagvormittag kam es zu einem Unglück nahe Bratislava. Die beiden Sportflugzeuge vom Typ L-410 mit 38 Personen an Bord kollidierten in der Luft und stürzten ab. Aus einer Maschine konnten die Fallschirmspringer im letzten Moment abspringen. Für sieben Menschen bedeutete das Unglück den sicheren Tod, 31 Personen sind zum Teil schwer verletzt.

Nach Angaben der Feuerwehr gingen die ersten Notrufe um 9.23 Uhr ein. Anwohner aus Cerveny Kamen meldeten den Zusammenstoß der Maschinen. Nach den Zeugenangaben muss sich der Vorfall in einer Höhe von etwa 1500 Metern zugetragen haben. Noch ist unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Bei den Piloten, so der Sprecher der Luftfahrtabteilung des Verkehrsministeriums, Juraj Gyenes, handelte es sich um erfahrene Flieger. Einer war Leiter einer Flugschule, der andere Kapitän einer Boeing im Zivilflugverkehr. Beide verfügten über Flugerfahrungen mehr als 10 000 Stunden.

Eine Zeugin sah den Absturz der Flugzeuge von ihrem Balkon aus. Als sie zur Unglücksstätte im Wald lief, fand sie dort nur Tote vor. Bei den ums Leben Gekommenen handelt es sich um die vier Besatzungsmitglieder der Sportmaschinen sowie drei der Fallschirmspringer. Die Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften versuchten, die brennenden Flugzeugwracks zu löschen. Die Verletzten wurden in die in der Nähe liegenden Krankenhäuser und nach Trencin gebracht.

Der tragische Unfall vom Donnerstag war nicht der erste Zusammenstoß zweier Flugzeuge in der Slowakei. Am 17. Juli 1996 kollidierten zwei Übungsmaschinen der slowakischen Armee bei Kosice, die Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Am 6. November 2002 stießen zwei Kampfjets bei Spiske Tomasovice in der Ostslowakei zusammen, ein Pilot kam ums Leben. Nahe Ruzomberok stießen am 16. Juli 2005 zwei Ultraleichtflugzeuge zusammen. Die Besatzung des einen - ein Ehepaar - konnte sich retten, die anderen beiden Flieger starben. Bei einer Flugakrobatikschau bei Bratislava kollidierten am 30. September 2006 zwei Sportflugzeuge, der tschechische Pilot einer der beiden Maschinen wurde beim Absturz getötet.

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