Bibliotheken offen für Flüchtlinge

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In Berlin können Flüchtlinge ab sofort Bibliotheken gratis benutzen. Der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlin (VÖBB) sei bundesweit der erste Bibliotheksverbund, der Asylsuchenden auch ohne amtliche Meldebescheinigung oder Aufenthaltserlaubnis auf Antrag einen Benutzerausweis ausstellt, teilte die Berliner Senatskanzlei am Freitag mit. Flüchtlinge können somit über 70 öffentliche Bibliotheksstandorte in der Bundeshauptstadt nutzen und Bücher sowie Medien ausleihen. Der VÖBB hat einen Bestand von rund 3,2 Millionen verschiedenen Titeln.

Der Benutzerausweis ist den Angaben zufolge auf drei Monate befristet und kostenfrei. Bei Bedarf könne die Gültigkeit um weitere drei Monate verlängert werden. Er gilt für Erwachsene, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Die Vorlage der Aufenthaltsgestattung oder die Unterbringungsbescheinigung der Erstaufnahmestelle reichen als Nachweis, hieß es weiter. Derzeit würden Informationsblätter in mehreren Sprachen erstellt, um Flüchtlinge über das neue Angebot zu informieren.

Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) lobte den Vorstoß der Berliner Bibliotheken: »Die unbürokratische Ausstellung eines kostenfreien Benutzerausweises ist gelebte Willkommenskultur und ein wichtiger Schritt zur sozialen und kulturellen Teilhabe von Flüchtlingen.« Das Modell habe viele Nachahmer verdient, sagte Renner. epd

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