Von der Landes- zur Bad Bank

Das einst erfolgreiche Modell steckt in der Krise, Ökonom fordert geordnete Abwicklung und Neustart

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 1 Min.
Eigentlich braucht keiner mehr eine Landesbank. Politikern und Managern geht es scheinbar nur noch um eine schmerzfreie Abwicklung. Das war einmal ganz anders.

Einst sorgten Landesbanken für eine kostengünstige Kreditaufnahme der Länder, stärkten den Sparkassen und damit dem lokalen Gewerbe den Rücken und finanzierten die Industriepolitik der Ministerpräsidenten. Dann kam die Finanzkrise: SachsenLB und WestLB haben sich aufgelöst, in Bayern und Baden-Württemberg, Hamburg und Schleswig-Holstein schnürten die Landesregierungen milliardenschwere Rettungspakete.

Auf Drängen der Deutschen Bank hatte die EU ab 2005 die »Gewährträgerhaftung« durch den Staat verboten. Dadurch wurde der Rohstoff Geld teurer. Zuvor füllten sich die Landesbanken aber noch die Taschen und borgten sich etwa 300 Milliarden Euro. Vorher hatten Regierungspolitiker als faktische Besitzer mitgezockt. Wie einst in Berlin sollte auch in München, in Hamburg und Kiel, Düsseldorf und Stuttgart aus einer Regionalbank ein Global Player werden. Man ersehnte hohe Renditen

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